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Egal wie viele Spieler an einem Turnier mitmachen. Am Ende gibt es immer das sogenannte Heads Up zwischen den beiden
letzten verbliebenen Spielern. Und diese Situation ist das ultimative Poker-Duell, ein richtiger Psychokrieg, wo
das Behalten der Nerven ein wichtiger Faktor ist.
Die gesamten Chips aller am Turnier mitmachenden Teilnehmer sind nun auf zwei einzelne Spieler verteilt. In dieser
Phase sind die Blinds meistens schon extrem hoch. Entsprechend wichtig ist es, dem Gegner keine Chips zu schenken.
Wer nur auf gute Karten wartet und sonst folded, wird keine Chance haben. Denn in den meisten Händen ist es so, dass
keiner der beiden Spieler etwas Gutes hat. Diese Hände gewinnt daher der Spieler, welcher aggressiver zur Sache geht.
Man kann das Heads-Up bei einem Poker Spiel mit einem Schlachtfeld im Mittelalter vergleichen. Es ist ein dreckiger
Nahkampf, wo man so viel wie möglich auf den Gegner einprügeln muss. Stehle deinem Gegner so viele Blinds wie möglich
und locke ihn mit guten Karten in eine Falle.
Wertigkeit der Startblätter
Die
Wertigkeit der Poker Blätter unterscheidet sich zum
normalen Spiel.
Beim Headsup sind auch tiefe Paare meistens eine Gewinnerhand (die hohen natürlich sowieso). Etwa jedes 17. Mal
bekommt ein Spieler ein Pocket Paar ausgeteilt. Dass beide Spieler ein Pocket Paar bekommen, liegt etwa bei
1:300. D.h. ein Pocket Paar ist meistens die optimale Ausgangslage. Auch Hände mit einer hohen Karte (Ass, König)
gewinnen mehrheitlich. Mit solchen Karten kann Preflop aggressiv erhöht werden. Meistens steigt der Gegner dann
aus. Auch falls der Gegner callt, müssen diese Karten nicht unbedingt durch den Flop verbessert werden, man hat
immer noch gute Chancen zu gewinnen (zwei von drei Flops helfen dem Gegner nicht). Im Gegensatz zum normalen Spiel
haben Suited Connectors keine grosse Bedeutung, da sie durch das Board verbessert werden müssen, um einen Wert
zu bekommen. Aber wie bereits erwähnt, endet die Hand oft bereits Preflop.
Wahrscheinlichkeiten im Heads Up
Hier noch die Wahrscheinlichkeiten von gängigen Situationen im Heads Up:
- Pocket Paar gegen 2 niedrigere Karten (z.B. AA gegen T9): 78%
- Pocket Paar gegen 2 höhere Karten (z.B. 44 vs QT): ca. 52%
- 2 höhere Karten gegen 2 niedrigere (z.B. A9 vs 76): ca. 63%
- Höchste und niedrigste Karte gegen zwei mittlere (z.B. K4 vs Q6): ca. 56%
- Höchste und dritthöchste Karte gegen zweit- und vierthöchste (z.B. K9 vs J5): 61%
Position beim Heads-Up
Grundsätzlich ist es beim Pokern ja so, dass der Spieler, welcher als letztes agiert, einen grossen
Vorteil hat. Beim Heads-Up hat die
Position
eine vielleicht noch wichtigere Bedeutung als sonst und
ist auch eine spezielle Sache. Der Dealer (Button) ist gleichzeitig auch der Small Blind. Vor dem Flop
muss also zuerst dieser reagieren. Nach dem Flop ist es aber der Big Blind, der zuerst setzen muss.
D.h. in der Big Blind Position hat man zuerst den Vorteil und kann eventuell durch ein aggressives Raise
versuchen, die Runde rasch zu gewinnen. Wenn dies nicht gelingt, hat der Small Blind nach dem Flop
den Vorteil auf seiner Seite und sollte aggressiv spielen.
Zusammenfassung
Es sollten so viele Hände wie möglich gespielt werden. Es macht keinen Sinn, beim Small Blind zu folden.
Auch wenn man schlechte Pocket Cards erhält, kann es immer noch sein, dass der Gegner noch schlechtere Karten
erhält. Wenn der Big Blind daraufhin ein Raise macht und du hast wirklich kein gutes Blatt, kannst du immer
noch folden. Bedenke aber, dass du auch mit der schlechtesten Hand immer noch eine Gewinnchance von bis zu 40% hast.
Beachte also die
Poker Pot Odds und wenn diese stimmen,
ist ein Call ein absolutes Muss. Nutze die Gunst der Stunde
und bluffe. Behalte allerdings die Nerven und sei wachsam. Es kann ratsam sein, bei guten Pocket Cards slow zu
spielen und den Gegner in eine Falle laufen zu lassen. Denn meistens wird er aggressiv agieren, obwohl er kein so
gutes Blatt hat. Bedenke auch, dass der Glücksfaktor beim Heads Up viel grösser ist als sonst. Oft gewinnt hier
einfach der glücklichere Spieler. Wie sonst beim Poker gilt auch hier: Übung macht den Meister.