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Ein wichtiger Punkt beim Poker spielen ist das Beobachten seiner Gegner. Jeder Gegner hat seine Eigenheiten und
seinen eigenen Spielstil.
Spielarten
Grundsätzlich gibt es 2 Spielarten beim Poker: 'Loose' und 'Tight'.
Ein tighter Spieler verfolgt eine relativ vorsichtige und zurückhaltende Spielweise. Er hat Geduld und wartet auf gute Starthände.
Er versucht immer, nur ein kontrollierbares Mass an Risiko einzugehen. Das pure Gegenteil dazu ist der loose Spieler.
Dieser spielt viele Blätter, weil er über keine Geduld verfügt oder einfach nicht einschätzen kann, wann mitgegangen werden soll und wann
besser nicht.
Spielverhalten
Man unterscheidet folgende 2 Spielverhalten: 'Aggressiv' und 'Passiv'.
Aggressiv bedeutet, der Spieler geht mehr Risiko ein, setzt meistens oder erhöht, vor allem in den Fällen, wenn er ein gutes Blatt in den Händen hat.
Seine Spielweise führt dazu, dass ein Teil der Mitspieler eingeschüchtert wird und manchmal unnötig folden. Gegen aggressive Spieler muss
viel vorsichtiger gespielt werden, da sie immer versuchen, den Pot in die Höhe zu treiben. Und da kann es bis zum Showdown ziemlich teuer werden.
Versuche gegen solche Gegner mit einem guten Blatt selber die Initiative zu übernehmen und zu raisen. Im Gegensatz dazu spielt der passive Spieler
sehr vorsichtig. Er überlässt das Spiel seinen Gegnern und wartet ab. Er geht immer davon aus, dass seine Gegner ein gutes Blatt haben könnten,
und er called eher als dass er raised. Er kann leichter eingeschüchtert werden und liebt es nicht, wenn die Einsätze in die Höhe gehen.
Daraus ergeben sich im Prinzip 4 Spielertypen. Nachfolgende Tabelle listet diese Spieler Profile auf und zeigt,
wie man gegen solche Poker Spieler bestehen kann:
Typ |
Spielart |
Dagegenhalten |
Rock |
Spielt sehr tight, spielt sehr wenige Flops. Meistens wartet er auf eine gute Starthand und
nimmt nur dann am Spiel teil. In der Regel blufft dieser Spielertyp selten. Diese Spielweise macht
z.B. während der Anfangsphase eines Turniers grossen Sinn. Die Vorteile liegen klar auf der Hand,
es wird nur Geld eingesetzt, wenn der Gewinn des Pots wahrscheinlich ist und schützt einem so vor
vorzeitigen Verlusten. |
Gegen einen solchen Gegner ist Vorsicht geboten, da er meistens nur mit guten Starthänden
mitspielt. Auf keinen Fall mit einem schwachen Blatt callen. Ein solcher Gegner kann unter Umständen
gut geblufft werden. Dieser Spielertyp ist ziemlich berechenbar und wird mit grösseren Blinds Mühe
bekommen, da er zuwenig oft mitgeht. D.h. wenn die Anzahl Spieler abnimmt, kann gegen einen solchen
Gegner aggressiv gespielt werden und so seine Blinds gestohlen werden. |
Calling Station |
Spielt sehr loose, will um jeden Preis den Flop sehen. Da er immer bis zuletzt hofft, die fehlende Karte zu bekommen,
bezahlt er viel zu viele Einsätze. Dieser Spielertyp blufft eher selten. Es braucht viel, bis er ein Raise vornimmt. Dies ist
der absolute Lieblingsgegner eines jeden besseren Spielers. |
Mit einer guten Hand soll gegen diesen Gegner aggressiv gespielt werden, er wird den Einsatz meistens callen. Da die Calling Station
eigentlich immer mitgeht, macht es keinen Sinn zu bluffen. Im weiteren muss man sich bewusst sein, dass dieser Spieler immer wieder mal
Glück hat und eine Strasse, einen Flush, usw. bekommt. |
Maniac |
Spielt sehr loose, immer aggressiv. Egal was sie für Hände haben, immer wird erhöht. Dieser Spielertyp ist absolut
unberechenbar. Diese Spielweise kann aber nur an Tischen mit wenigen Gegnern aufgehen. Denn an einem Tisch mit 10 Spielern gibt
es in der Regel immer jemanden, der ein wirklich gutes Blatt hat und mit dem Maniac bis zum Schluss mitgeht. Dann sieht der
Maniac meistens alt aus. |
Wenn ein solcher Spieler am Tisch ist, muss man Geduld haben und sich nicht provozieren lassen. Mit einem guten Blatt kann man
mitgehen, mit einem sehr guten Blatt kann man noch aggressiver spielen als der Maniac. Bei einer guten Hand kann man den Maniac benutzen,
denn er setzt ja immer und man called und wartet ab, um am Schluss dann zu erhöhen. Aber daran denken, dass dieser Spielertyp
immer für eine unliebsame Überraschung gut ist. Vorsicht bei Straight und Flush Draws. Dies kann gegen solche Gegner schnell teuer werden. |
Stone Killer |
Spielt sehr tight, aber dann äusserst aggressiv. Die meisten Topspieler sind solche Spielertypen. Sie haben Geduld, warten auf eine gute Hand
und schlagen dann unbarmherzig zu. Durch ihre Spielweise erarbeiten sie sich den Respekt der Gegner und können dies bei Bedarf für Bluffs
ausnützen. |
Gegen diese Spieler ist es sehr schwierig zu gewinnen. Man darf nur mit einem wirklich guten Blatt gegen sie antreten. Man muss viel
Geduld mitbringen und sich nicht nervös machen lassen. Zu Beginn eines Turniers sollte man ihnen aus dem Weg gehen. |
Natürlich ist diese Einteilung sehr oberflächlich und extrem. Die meisten Spieler bewegen sich irgendwo
dazwischen und variieren ihr Spiel. Aber dennoch kann in den meisten Fällen einem Spieler ein Grundtyp
zugeordnet werden und man kann entsprechend gegen ihn spielen.